Habt ihr schon mal morgens in der Bahn/dem Bus/dem Zug gesessen und auf die Gesichter der Menschen geschaut? Gruselig, oder? Die meisten Menschen sehen aus, als ob sie unter Peitschenhieben dazu genötigt wurden, genau dort zu sein, wo sie jetzt sind.
Heruntergezogene Mundwinkel, hängende Schultern, der Blick geht meist nach unten aufs Handy.
Ich frage dann manchmal, warum die Laune so mies ist und bekomme Antworten wie: „Ich muss ja zur Arbeit. Würde jetzt lieber noch in meinem warmen Bett liegen.“ oder „Es ist ja noch viel zu früh am Morgen. Wie kannst DU so früh schon gute Laune haben, das ist ja unverschämt.“
Da sind sie, die armen Opfer, die es so schlimm haben, versammelt in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wobei man sie nur dort so gut zusammen beobachten kann, wer mit dem Auto unterwegs ist, sieht das Gleiche auf den Fahrersitzen. Schlechte Laune soweit das Auge reicht. Dabei haben diese Menschen einen ganzen Tag vor sich, ein neuer Tag im Leben. Vielleicht der Beste, den sie jemals hatten. Nur, wenn sie ihn so beginnen, stehen die Chancen darauf recht schlecht.
Für mich ist es deshalb unglaublich wichtig, mir selbst ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, bevor ich überhaupt das Haus verlasse.
Ich nehme mir Morgens Zeit, trinke einen Saft und mache im Auto meine Lieblingsmusik an. Und wenn ich in öffentlichen Verkehrsmitteln sitze oder im Wartezimmer beim Arzt oder sonstwo in der Öffentlichkeit, dann mache ich eins ganz bewusst: Lächeln! Damit bin ich oft alleine auf weiter Flur, aber es bringt die anderen auch zum Lächeln. Manchmal mache ich es mir zur Aufgabe, möglichst viele Leute anzulächeln, die mir über den Weg laufen. Wenn dir das schon einmal passiert ist, von wildfremden Leuten total nett angelächelt zu werden, dann weißt du, was für ein machtvolles Gefühl das ist.
Oft fragen wir uns dann: „Der hat aber gute Laune. Was ist denn mit dem los?“ Sollten wir uns nicht vielmehr bei all den anderen fragen: „Der hat aber schlechte Laune. Wie kann ich ihm/ihr ein Lächeln aufs Gesicht zaubern?“
Bei uns Deutschen ist es leider allzu oft „normal“ geworden zu jammern oder sich zu beklagen, über das Wetter, die Finanzen, das Wetter, die missliche Politik, das Wetter, die Flüchtlinge, das Wetter, miese Jobs, das Wetter und darüber, dass ja ab morgen auch wieder Regen angesagt ist.
Ich möchte dann brüllen: „Was soll das?“ Jeden einzelnen möchte ich fragen: „Was hast du in deinem Leben, wofür du dankbar bist?“ Familie, Freunde, ein Dach über dem Kopf, eine Arbeit, Geld, Freizeit? Tausend Dinge und Gründe um gut gelaunt zu sein und stattdessen vermiest uns das Wetter mal wieder die Laune. Oder der Hund der Nachbarn. Oder das frühe Aufstehen.
Lächeln ist wichtig. Nicht nur, weil man unglaublich schöne Lachfalten bekommt, die zehnmal besser aussehen als Tränensäcke und hängende Mundfalten. Vor allem aber, weil nur Lachen uns glücklich machen kann. Wir warten immer auf einen äußeren Impuls, der dazu führt, dass wir uns nicht mehr mies, sondern gut fühlen.
Das ist passives Leben. Fremdgesteuert. Ohne jede Macht. Glück ist etwas, dass nur in unserem Kopf entsteht, durch unsere Gedanken. Dazu braucht es nicht mal äußere Einflüsse. Ein schöner Gedanke und die Glückshormone fangen an, sich im Körper auszubreiten und ein Lächeln kommt aufs Gesicht. Thats it!
Und das Tolle: es funktioniert auch andersherum. Wenn wir lächeln, weiß unser Körper zunächst nicht, ob das Lachen echt ist oder nur aufgesetzt. das ist für unseren Körper auch egal, denn nach einiger Zeit fängt er an, Glückshormone zu produzieren, egal ob uns wirklich nach Lachen zumute ist oder nicht. Wie genial ist das denn?
In diesem Video aus Urzeiten (zumindest den Klamotten nach zu urteilen) erklärt Vera Birkenbihl das „Lächle dich glücklich Prinzip“. Bitte nicht von der gepunkteten Bluse täuschen lassen, die Frau hat Ahnung von dem, was sie da sagt.
Kinder lachen übrigens 400 mal am Tag. Erwachsene nur etwa 15 Mal.
Das ist eventuell ein Grund, warum wir so oft sagen: Ja, als Kind, da war das Leben noch in Ordnung.“ Der Mensch ist zum Lachen gemacht und Lachen macht zudem gesund, reduziert das Stresslevel, baut Schmerzen ab und ganz wichtig: Lachen ist ansteckend! Hochgradig ansteckend. Wenn ihr also das nächste Mal in der Bahn steht, fangt doch einfach mal aus vollem Herzen an zu lachen und schaut was passiert!